Rotatorenmanschette

Rotatorenmanschette - OA Dr. Rupert Schuster - Orthopäde Wien 1070
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Rotatorenmanschette - OA Dr. Rupert Schuster - Orthopäde Wien 1070
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Als Rotatorenmanschette wird jene Muskelgruppe bezeichnet, welche sich zwischen dem Schulterblatt (lat.: Scapula) und dem Oberarmkopf (lat.: Caput humeri) erstreckt und wie eine Muskelhaube den Großteil des Oberarmkopfes umschließt.

Eine intakte Rotatorenmanschette gewährleistet durch das funktionelle Zusammenspiel der einzelnen Muskeln das Heben bzw. Abspreizen sowie das Ein- und Auswärtsdrehen des Armes. Des Weiteren trägt die Rotatorenmanschette zur Zentrierung des Oberarmkopfes in der Gelenkspfanne (lat.: Glenoid) und somit zur Gelenksstabilität bei.

Eine Schädigung der Rotatorenmanschette bzw. ihrer Sehen kann traumatische und nicht-traumatische Ursachen haben. Im Rahmen eines Sturzes auf die Schulter oder den Arm können neben knöchernen Verletzungen auch Schädigungen der Rotatorenmanschette in Form von Teil- oder Totaleinrissen einer oder zweier Sehnen bis hin zu Massenrupturen von mehr als zwei Sehnen entstehen. Massenrupturen treten insbesondere bei älteren Patienten mit degenerativer Vorschädigung auf und werden häufig nach Schulterverrenkungen und Oberarmkopffrakturen diagnostiziert.
 

Nichttraumatische Schädigungen sind hauptsächlich die Folge chronisch degenerativer Gewebsveränderungen im Rahmen des Alterungsprozesses, wobei sich die pathologischen Veränderungen in Form von Teil- oder Totaleinrissen äußern können. Dabei führen nicht alle Risse der Rotatorenmanschette auch zwangsläufig zu einer Bewegungseinschränkung bzw. Schmerzen im Bereich des Schultergelenks. Neben dem natürlichen Alterungsprozess begünstigen vor allem Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises oder auch eine Enge zwischen Oberarmkopf und Schulterdach (lat.: Acromion) einen Verschleiß der Sehnenkappe und somit das Entstehen einer Rotatorenmanschettenläsion.

 

  • Behandlung:

Die Therapie der Rotatorenmanschettenläsion ist abhängig vom Grad der Läsion, der Rissform und –lokalisation sowie von Begleitverletzungen. Nicht zuletzt werden auch der allgemeine Gesundheitszustand sowie die täglichen bzw. sportlichen Anforderungen jedes einzelnen Patienten in die Therapieentscheidung miteinbezogen.

Eine konservative Therapie beinhaltet vor allem eine adäquate Schmerztherapie mit oder ohne Ruhigstellung. Zudem erfolgt ein intensiver Muskelaufbau bzw. ein Stabilisationstraining in Form von krankengymnastischen Übungen und physiotherapeutischen Maßnahmen. Operativ zu versorgende Rotatorenmanschettenrupturen können meist arthroskopisch (=schlüssellochchirurgisch) versorgt werden. Die Arthroskopie (Knopfloch- bzw. Schlüssellochoperation) als minimal invasives Verfahren ist die bevorzugte Operationstechnik. Je nach Rissform wird die betroffene Sehne geglättet, genäht bzw. an ihrem Ansatzpunkt am Oberarmknochen mithilfe von sogenannten Nahtankern fixiert.

Viele Teileinrisse der Rotatorenmanschette lassen sich konservativ behandeln und ein operatives Vorgehen muss entweder gar nicht oder im Falle von anhaltenden Beschwerden erst sekundär in Erwägung gezogen werden. Einer operativen Versorgung der Rotatorenmanschette ist eine Nachbehandlung mit intensiver Krankengymnastik anzuschließen, welche oftmals bis zu einem halben Jahr in Anspruch nimmt.

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