Arthrose (Sprunggelenksarthrose)

Arthrose (Sprunggelenksarthrose) - OA Priv.Doz. DDr. Reinhard Schuh - Orthopäde Wien 1190
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Das Sprunggelenk trägt viel Gewicht und ist im Alltag vielen Belastungen ausgesetzt, im Vergleich zu anderen Gelenken (z.B. Knie, Hüfte) ist es jedoch seltener von Gelenkverschleiß (Arthrose) betroffen.

Bei Arthrose handelt es sich um eine Erkrankung der Gelenke, die durch einen fortschreitenden Knorpelverlust charakterisiert ist. Mit fortschreitendem Verlauf kommt es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und anderen Beschwerden.

Arthrose kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, häufig wirken mehrere Faktoren zusammen. Im Gegensatz zu Arthrosen anderer Gelenke (z.B. Knie), bei welchen oftmals altersbedingter Verschleiß eine wichtige Rolle spielt, ist die Sprunggelenksarthrose häufig vor allem auf Verletzungen oder Erkrankungen zurückzuführen (Knochenbrüche im Bereich des Sprunggelenks, Verstauchungen oder Bandverletzungen, die zu Instabilitäten vom Gelenk beitragen und Abnutzungsprozesse begünstigen, Grunderkrankungen wie z.B. Rheuma oder Diabetes mellitus). Ferner gibt es noch weitere Ursachen und Faktoren, die zum Verschleiß des Sprunggelenks beitragen können (z.B. Überlastung durch Übergewicht oder Sport).

Symptome
Eine Arthrose des Sprunggelenks entwickelt sich zumeist über viele Jahre, die dabei auftretenden Veränderungen im Bereich vom Knorpel reichen von einem gesunden gleitfähigen Knorpel (Grad 0) und Knorpelerweichung/Störungen der Knorpelstruktur (Grad 1) bis hin zu gänzlichem Knorpelverlust (Grad 4; Knochen ist nicht mehr von Knorpel bedeckt).

Mögliche Symptome sind - je nach Krankheitsstadium - Schmerzen im Fuß, Schmerzen im Sprunggelenk (Anlaufschmerzen, Belastungsschmerzen, Ruheschmerzen), verminderte Belastbarkeit vom Gelenk, Steifigkeitsgefühl, verändertes Gangbild/"Entlastungshinken", eingeschränkte Beweglichkeit, Entzündung und Schwellung, Auswachsungen im Bereich vom Knochen (Osteophyten), Gelenkverformungen/-fehlstellungen u.a.

Behandlung (konservativ/operativ)
Konservative Therapie: In erster Priorität erfolgen in der Regel konservative Therapieversuche, mit dem Ziel die Beschwerden zu mildern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Konservative Therapiebausteine sind allgemeine Maßnahmen wie Gewichtsreduktion und Vermeiden einer Überlastung (z.B. durch das Anpassen der sportlichen Aktivität/Ausweichen auf sprunggelenkfreundliche Sportarten), medikamentöse Therapie (schmerz- und entzündungshemmende Medikamente) sowie physiotherapeutische, physikalische und orthopädische Maßnahmen.

Operation: Arthrose ist eine Erkrankung, die konservativ nicht ursächlich behandelt werden kann. Der Verlust des Knorpels lässt sich leider nicht wieder rückgängig machen. Sind die zur Verfügung stehenden und in Frage kommenden konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft und schreitet der Krankheitsprozess fort, dann können chirurgische Maßnahmen notwendig sein. Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

  • Gelenkerhaltende Eingriffe im Rahmen einer Arthroskopie des Sprunggelenks (z.B. Abtragung von Osteophyten)
  • Arthrodese des Sprunggelenks (Gelenkversteifung, um eine schmerzfreie Beweglichkeit zu ermöglichen)
  • Sprunggelenkprothese (Gelenkersatz bei fortgeschrittener Arthrose)

Die Behandlungsstrategie orientiert sich in jedem Detail am Schweregrad der Arthrose und an der genauen individuellen Situation des Patienten (Alter, Aktivitätsniveau, mögliche Begleiterkrankungen etc.) und wird nach Vorliegen einer exakten Diagnose und umfassender persönlicher Beratung gemeinsam in der Ordination erarbeitet.

Bei Fragen bin ich gerne persönlich für Sie da.

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