PAVK

PAVK - ao.Univ.-Prof. Dr. Mehrdad Baghestanian - Lungenfacharzt Wien 1090
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Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch Schaufensterkrankheit genannt, bezeichnet eine Durchblutungsstörung, die vor allem die Beine betrifft.

Durch Ablagerungen in den Arterien entstehen Engstellen, welche die Durchblutung behindern. Bei der PAVK handelt es sich um eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die sich allmählich auf Basis einer Arteriosklerose entwickelt und lange Zeit keine Symptome verursacht. Mit fortschreitendem Verlauf kommt es zu einer Reduktion der schmerzfreien Gehstrecke - Patienten verspüren belastungsabhängige Schmerzen und müssen beim Gehen immer wieder Erholungspausen einlegen - daher auch die Bezeichnung "Schaufensterkrankheit". Unbehandelt wird die Durchblutung immer weiter beeinträchtigt und es kommt zu Ruhe- und Nachtschmerzen in den Beinen (3. Stadium) sowie Wundheilungsstörungen, Infektionen und anderen Komplikationen (4. Stadium).

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine komplexe Erkrankung, die meistens mit anderen Erkrankungen (z.B. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße oder der hirnversorgenden Gefäße) einhergeht. Da Arteriosklerose und die damit verbundenen Durchblutungsstörungen immer schleichend beginnen und lange Zeit weder Schmerzen noch andere Beschwerden verursachen, bleibt die PAVK oftmals lange unbemerkt. Erst wenn die Durchblutung stärker eingeschränkt ist, nehmen Patienten Schmerzen im Fuß, in der Wade, im Oberschenkel sowie andere Beschwerden wahr. Je früher die PAVK diagnostiziert und behandelt wird, desto eher können ein Fortschreiten der Erkrankung und Folgekomplikationen verhindert werden.

Diagnose & Therapie

Neben einer ausführlichen Anamnese inkl. Erhebung aller wichtigen Risikofaktoren, einer Laboruntersuchung und einer gründlichen körperlichen Untersuchung wird in der Ordination noch eine Reihe weiterer Untersuchungen durchgeführt (z.B. farbkodierte Duplex-Sonographie zur genauen Darstellung der Arterien in den Beinen und möglicher Engstellen und Ablagerungen), Dopplerdruckmessung, EKG und Belastungs-EKG) - welche Untersuchungen genau notwendig sind orientiert sich ganz an der individuellen Situation des Patienten.

Die Therapie der PVAK basiert auf einer gründlich erarbeiteten Diagnose und setzt sich zumeist aus mehreren Maßnahmen zusammen, allen voran Lebensstilmaßnahmen. Zwar spielen auch nicht beeinflussbare Risikofaktoren wie Alter oder erbliche Veranlagung eine Rolle in der Krankheitsentstehung, vor allem ist die Erkrankung jedoch auf beeinflussbare Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Übergewicht zurückzuführen - ein Großteil aller Patienten mit PVAK weist zwei oder mehrere dieser Risikofaktoren auf. Die Risikofaktoren konsequent zu beseitigen (z.B. mit dem Rauchen aufhören, Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie) ist entscheidend, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Darüber hinaus können weitere Therapiemaßnahmen wie Medikamente oder aber operative Eingriffe zur Wiederherstellung der Durchblutung notwendig sein, für welche ich meine Patienten an vertraute Spezialisten zuweise.

Als Internist und Gefäßspezialist ist es mir ein besonders wichtiges Anliegen, dass Patienten die Ursachen der Erkrankung verstehen und nachvollziehen können, da eine Therapie nur dann langfristig erfolgreich ist, wenn Betroffene aktiv mitarbeiten und bestimmte Lebensstiländerungen konsequent umsetzen. Ich nehme mir viel Zeit, um meinen Patienten alle Befunde und notwendigen Therapiemaßnahmen ausführlich und verständlich zu erklären, sodass wir im Anschluss gemeinsam an einem Therapieplan arbeiten können.

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