Kreislauf

Kreislauf - Priv.-Doz. Mag. Dr. Lukas Fiedler, FESC - Internist Perchtoldsdorf 2380
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Herzrhythmusstörungen

Wenn die Schlagfolge des Herzens krankhaft verändert ist, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Von den Arrhythmien sind vor allem die Herzkammern und die Vorhöfe des Herzens betroffen. Es kann z.B. zu einem Kammer- oder Vorhofflimmern kommen, wobei das Kammerflimmern in manchen Fällen auch lebensbedrohlich ist.

Ist der Herzschlag im Vergleich zum normalen Herzschlag verlangsamt, liegt eine sogenannte Bradykardie vor. Ein zu schneller Herzschlag wird im Gegensatz dazu als Tachykardie bezeichnet. Zudem kann es zu einem unregelmäßigen Herzschlag mit Extrasystolen (Extraschläge des Herzens) kommen.

Es gibt verschiedenste Ursachen, die zu Herz-Rhythmusstörungen führen können. Dazu zählen u.a. Erkrankungen der Schilddrüse und der Herzklappen, Stoffwechselstörungen, Herzmuskelentzündungen, Schädigungen des Herzens nach einem Herzinfarkt sowie Stress. Herzrhythmusstörungen werden häufig von folgenden Symptomen begleitet: Schwindelgefühlen, Sehstörungen, Beklemmungszuständen oder Krampfanfällen.

Mithilfe eines Herzultraschalls und eines Elektrokardiogramms (EKG) kann meist der Ursprung der Störung (Vorhof oder Herzkammer) festgestellt werden.

Koronare Herzkrankheit /Herzinfarkt
Die sogenannten Koronar- bzw. Herzkranzgefäße sind jene Arterien und Venen, die krankförmig um das Herz angeordnet sind und den Herzmuskel mit Blut versorgen. Bei der koronaren Herzkrankheit, kurz KHK genannt, handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Herzens, die durch eine arteriosklerotische Veränderung der Herzkranzgefäße ausgelöst wird. Aufgrund der Gefäßverkalkung (Ablagerung von Plaque in der Gefäßwand) kommt es zu einer Minderdurchblutung des Herzens. Es fließt zu wenig Blut durch die Herzkrankgefäße, wodurch ein Sauerstoffmangel im Herzmuskel entsteht. Deshalb wird die koronare Herzkrankheit auch als ischämische (mangelhaft bzw. nicht durchblutet) Herzkrankheit bezeichnet.

Folgende Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit: Eine ungesunde Ernährung und Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, anhaltender Stress, Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes mellitus. Die Symptome zeigen sich meist in Form von Brustschmerzen, (ein Engegefühl in der Brust bzw. ein Brennen hinter dem Brustbein), Schweißausbrüchen, Übelkeit sowie Atemnot und Herzrasen. Durch die koronare Herzerkrankung werden in manchen Fällen auch Herzrhythmusstörungen ausgelöst.

Die koronare Herzkrankheit kann auch zu einem Herzinfarkt führen. Beim Myokardinfarkt kommt es zu einem plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Der Verschluss der rechten Koronararterie wird als Hinterwandinfarkt bezeichnet. Kommt es zu einem Verschluss der linken Herzarterie, spricht man von einem Vorderwandinfarkt. Ein akuter Herzinfarkt kann sogar zu einem plötzlichen Herzstillstand durch Kammerflimmern führen.

Herzinsuffizienz
Von einer Herzinsuffizienz bzw. Herzschwäche spricht man, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Der Herzmuskel hat nicht mehr genügend Kraft, die benötigte Menge an Blut in den Kreislauf zu pumpen. Eine Herzschwäche entsteht in den meisten Fällen durch eine unzureichende Behandlung von Bluthochdruck oder eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels, also eine koronare Herzkrankheit. Weitere Risikofaktoren: Diabetes mellitus, Rauchen, Übergewicht, Alkoholmissbrauch.

Je nach Schweregrad der Erkrankung zeigen sich unterschiedliche Symptome: Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Atemnot, Schwindel, eingeschränkte körperliche Belastbarkeit, Herzrasen, Wasseransammlungen in den Beinen, nächtlicher Harndrang, Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit sowie Schlafstörungen.

Zur genauen Diagnose werden folgende Untersuchungen durchgeführt: Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie), ein EKG, eine klinische Untersuchung durch Abhorchen von Herz, Lunge und eine Tastuntersuchung des Bauches, eine chemische Untersuchung von Harn und Blut sowie ein Lungenröntgen bzw. eine Lungenfunktionsprüfung.

Für weitere Fragen zur Herzinsuffizienz sowie entsprechenden Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten stehe ich Ihnen gerne auch persönlich zur Verfügung

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