Hernien

Hernien - OA Priv. Doz. Dr. Alexander Prusa, FACS, FICS - Allgemeinchirurg Wien 1180
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Das Wort Hernie stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Bruch. Bei einer Hernie handelt es sich um eine angeborene oder erworbene Schwachstelle bzw. Lücke in der Bauchwand, durch die Eingeweide aus der Bauchhöhle austreten können. Diese Veränderung ist oft mit ziehenden Schmerzen oder einem unangenehmen Druckgefühl verbunden. Ist es erst einmal zur Ausbildung einer Hernie gekommen, heilt diese nicht mehr selbständig ab.

Leistenbruch
Beim Leistenbruch, auch als Leistenhernie oder Inguinalhernie bezeichnet, treten im Bereich der Leiste durch eine Lücke in der Bauchwand Baucheingeweide durch, wodurch eine sackartige Ausstülpung, der Bruchsack, entsteht. Die Ausstülpung ist meist sicht- und tastbar. Leistenbrüche sind grundsätzlich ungefährlich. Wenn in der Bruchpforte jedoch Eingeweide, z.B. Teile des Darms, eingeklemmt sind, kann es in Folge eines Leistenbruches zu einem Darmverschluss und eventuell auch Darmdurchbruch kommen. Dabei handelt es sich um einen lebensbedrohlichen, medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss.

Nabelbruch
Bei einem Nabelbruch (Nabelhernie) kommt es durch eine Bruchpforte rund um den Nabel zu einer Ausstülpung von Gewebe. In vielen Fällen tritt ein Nabelbruch direkt nach der Geburt auf. Bei Erwachsenen können starke körperliche Belastungen, Übergewicht und Schwangerschaften sowie eine vererbte Bindegewebsschwäche zu einem Nabelbruch führen.

Narbenbruch
Narbenbrüche treten vorwiegend nach größeren Bauchoperationen auf. Folgende Risikofaktoren können die Entstehung einer Narbenhernie begünstigen: Übergewicht, Rauchen, Diabetes, Wundinfektionen, vorangegangene Bauchoperationen sowie ein höheres Lebensalter.

Zwerchfellbruch
Bei einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie) stülpen sich Teile des Magens durch eine Schwachstelle bzw. Lücke im Zwerchfell in den Brustraum. Typische Symptome eines Zwerchfellbruches: Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, Bauchkrämpfe, Schwierigkeiten beim Schlucken sowie ein Druckgefühl in der Brust nach dem Essen. Leichtere Formen des Zwerchfellbruches verursachen häufig keine Beschwerden und müssen auch nicht behandelt werden. Bei Sodbrennen oder Schluckbeschwerden empfehlen sich konservative Therapien. Führen Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Verzicht auf Alkohol, Zigaretten und stark bzw. scharf gewürzte Lebensmittel sowie eine Gewichtsreduktion zu keiner Besserung der Beschwerden, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Oft kommt es im Laufe der Zeit zu einem Größenwachstum einer Hernie. Damit ist auch ein Zunehmen der Beschwerden möglich, sodass eine operative Behandlung notwendig wird.

In einem persönlichen Gespräch informiere ich Sie gerne über die Operationsmethoden!

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