Grüner Star (Mein Spezialgebiet)

Grüner Star (Mein Spezialgebiet) - Priv.-Doz. Dr. Hemma Resch - Augenärztin Wien 1080
1/1

Der grüne Star (Glaukom) ist eine chronische Erkrankung, bei welcher es aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks bzw. einer schlechten Durchblutung des Sehnervs zu einer langsam fortschreitenden Zerstörung von Nervenfasern kommt. Sterben Nervenfasern ab, können sie die Seheindrücke der ihnen zugehörigen Netzhautstellen nicht mehr zum Gehirn weiterleiten. In weiterer Folge kommt es zu Ausfällen des Gesichtsfelds (Betroffene können in bestimmten Bereichen im Gesichtsfeld nichts mehr erkennen), in schweren Fällen auch zu Erblindung - in den Industriestaaten zählt das Glaukom mitunter zu den häufigsten Ursachen für Erblindung.

Wie entsteht ein zu hoher Augeninnendruck?
 

Das Kammerwasser füllt die vordere Augenkammer (zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut) und die hintere Augenkammer und versorgt die Hornhaut und die Linse des Auges mit wichtigen Nährstoffen. Das Kammerwasser wird kontinuierlich im Ziliarkörper gebildet und fließt durch den Kammerwinkel (zwischen Hornhaut und Iris) wieder ab. Ist der Abfluss des Kammerwassers behindert, staut sich dieses an und führt zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks.

Ein Glaukom kann auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Bei einem primären Glaukom liegt die Behinderung direkt im Abflussbereich vor oder ist auf eine angeborene Verengung des Kammerwinkels zurückzuführen (Offenwinkelglaukom, Engwinkelglaukom). Weiters kann der Abfluss des Kammerwassers im Verlauf einer anderen Erkrankung beeinträchtigt werden (erworbenes Glaukom; z.B. bei Patienten mit Diabetes mellitus oder anderen Gefäßerkrankungen des Auges).

Risikofaktoren und Prävention
Prinzipiell können alle Menschen von einem grünen Star betroffen sein.
Das Risiko steigt ab dem 40. Lebensjahr sowie bei Patienten mit positiver Familienanamnese, hohem Augeninnendruck, Diabetes mellitus, hohem oder niedrigem Blutdruck, hoher Kurz- oder Weitsichtigkeit und bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum mit Cortison behandelt werden.

Dank regelmäßiger Kontrollen des Augeninnendrucks kann ein grüner Star frühzeitig erkannt werden. Die regelmäßige augenärztliche Untersuchung sollte bei Patienten ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich durchgeführt werden, bei Patienten mit bestimmten Risikofaktoren (z.B. Diabetes, erhöhter Augeninnendruck) unter Umständen öfter - die optimalen Kontrollintervalle werden in der Ordination besprochen und gemeinsam festgelegt.

Ist ein erhöhter Augeninnendruck schmerzhaft?
Ein erhöhter Augeninnendruck ist nicht schmerzhaft. Aus diesem Grund bemerken Patienten die Schädigung erst dann, wenn das zentrale Sehvermögen abfällt, also in einem Stadium, in welchem bereits ein Großteil der Sehnervenfasern irreparabel zerstört ist. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen helfen diesem Prozess vorzubeugen. Ein plötzlicher, starker Augeninnendruck-Anstieg kann schmerzhaft sein. Wenn es sich dabei um einen Glaukomanfall handelt, stellt dies einen Notfall dar, der sofort behandelt werden muss.


Diagnose
Im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung werden nach einer ausführlichen Anamnese mehrere Untersuchungen und Tests durchgeführt. Zu den wichtigsten Untersuchungen zum Ausschluss/zur Diagnose des grünen Stars zählen die Augendruckmessung (Tonometrie), die Messung der Nervenfaserschicht und der Ganglienzellschicht mittels optischer Kohärenztomografie (OCT), die Inspektion des Sehnervenkopfes und die Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie).

Behandlung
Ein grüner Star kann medikamentös mit Augentropfen oder im Rahmen einer Laserbehandlung oder Operation (mehrere Techniken) behandelt werden. Eine Operation ist allerdings nur selten notwendig.

Ziel der Behandlung ist es, den Augeninnendruck dauerhaft soweit zu senken, dass Sehnervenschäden bzw. deren Fortschreiten verhindert werden.

In den meisten Fällen lässt sich ein grüner Star mit Augentropfen gut behandeln. Sollte einer Lasertherapie notwendig sein, wird diese von mir in meiner Ordination oder im Krankenhaus durchgeführt. Es stehen mehrere Verfahren zur Verfügung, darunter die Argonlasertherapie und die YAG-Laser-Iridotomie, bei welcher mithilfe des YAG-Lasers an der Iris-Wurzel eine kleine Öffnung (0.1-0.2 mm) eingeschnitten wird, die wie ein Ventil wirkt und eine Augeninnendrucksteigerung verhindert.

Bei Fragen zur Diagnose und Behandlung des grünen Stars stehe ich Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.