Leistenbruch

Leistenbruch - OA Dr. med. Andreas Franczak, FEBS - Allgemeinchirurg/Viszeralchirurg Wien 1090
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Bei einem Leistenbruch (Leistenhernie) wird Gewebe in der Leistengegend durchstoßen. Es kommt zum Durchtritt von Baucheingeweiden durch den Leistenkanal, was sich an einer sicht- und/oder tastbaren Schwellung, die sich oft nach innen wegdrücken lässt, erkennen lässt. Ein Leistenbruch kann angeboren oder erworben sein. Ein erworbener Leistenbruch ist meistens auf eine im Laufe des Lebens erworbene Schwäche im Bereich der Bauchwand zurückzuführen (Bindegewebsschwäche, starke Belastung/Überbelastung) – beim Heben schwerer Lasten und anderen Belastungen drücken die Bauchorgane auf den Leistenkanal, wird der Druck zu groß, bildet sich eine Lücke im Leistengewebe (Bruchpforte) und das Bauchfell beginnt sich an dieser Stelle nach außen zu wölben. Unter Umständen treten auch Eingeweideanteile (z. B. Teile des Darms) durch die Lücke im Leistenkanal hindurch. Die Leistenhernie ist eine der häufigsten Hernienformen, Männer sind deutlich öfter betroffen als Frauen. 

Mögliche Symptome sind u. a. stechende oder ziehende Schmerzen, unbestimmtes Druckgefühl und eine Vorwölbung im Bereich der Leiste. Erhöhen sich die Belastung und der Bauchdruck, können sich die Symptome verstärken. Das genaue Beschwerdebild kann individuell unterschiedlich sein. 

Behandlung 
Um einem Austreten der Hernie und Komplikationen (Inkarzeration/Einklemmung von Eingeweideteilen, Darmverschluss, Bauchfellentzündung u. a.) entgegenzuwirken, wird empfohlen einen Leistenbruch zu operieren. Häufig bereitet ein Leistenbruch kaum Beschwerden und vergrößert sich auch nicht, sodass die Behandlung nicht dringlich ist und ein Abwarten mit regelmäßigen Kontrollen möglich ist (“watchful waiting“). Plötzlich auftretende Schmerzen bzw. sehr intensive Schmerzen im Bereich der Leiste/Leistenbruch-Anzeichen können Anzeichen eines eingeklemmten Bruches sein, welcher immer umgehend operiert werden muss. 

Die Leistenbruch-Operation ist eine sehr häufig durchgeführte Operation, bei welcher verschiedene Operationsverfahren zur Anwendung kommen können. Unterschieden wird prinzipiell zwischen offenen Verfahren und laparoskopischen (minimal-invasiven) Techniken, die mit drei kleinen Schnitten auskommen, sowie danach, ob eine Netzeinlage zur Stabilisierung erfolgt. Bei Möglichkeit wird die Operation von mir minimal-invasiv durchgeführt, häufig zur Anwendung kommende Techniken sind die Transabdominelle präperitoneale Hernioplastik (TAPP) und die Total extraperitoneale Hernioplastik (TEPP) (TEP). Diese Technik ist das von der europäischen Hernien Gesellschaft bei ausreichender Erfahrung empfohlene Verfahren. Bei mir kommt das Verfahren seit 1997 zur Anwendung. Unsere Ordination besitzt als eine der wenigen in Österreich den Qualitätssiegel eines Kompetenzzentrums für Hernienchirurgie der Deutschen Hernien Gesellschaft.

Wann die Behandlung erfolgen sollte und welches Behandlungsverfahren am besten geeignet ist hängt von verschiedenen Faktoren ab (Alter, Geschlecht, Art der Hernie und Größe des Bruchs etc.). Die Behandlungsmöglichkeiten und die jeweiligen Vor- und Nachteile, allgemeine Operationsrisiken, der Ablauf der Operation, die Nachbehandlung und andere wichtige Punkte werden im persönlichen Gespräch in Ruhe erläutert. Bei Fragen bin ich in der Ordination gerne für Sie da. 
 

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