Körper - Formung

Körper - Formung - Univ.Prof. Dr. Edvin Turkof - Plastischer Chirurg Wien 1060
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Fettabsaugung - Liposuction

Die Fettabsaugung dient der Verkleinerung unvorteilhaft angesammelter Fettdepots (Körperformung – „body contouring“) und nicht der Gewichtsreduktion. Dennoch können bei sinnvoller und guter Planung auch größere Mengen Fett abgesaugt werden.

Die Fettabsaugung zählt weltweit zu den häufigsten Eingriffen in der ästhetischen Chirurgie. In geübter Hand und bei sorgfältiger Planung ist die Liposuction ein äußerst effektiver Eingriff, der zumeist in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden kann. Komplikationen treten vor allem dann auf, wenn eine schlechte Betreuung der PatientInnen vorliegt (Operationen im Ausland), oder wenn dieser scheinbar „einfache“ Eingriff von unqualifizierten ÄrztInnen bzw. nicht unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird. Daher kommt es vereinzelt immer wieder zu schweren Komplikationen, sodass in den Medien die Fettabsaugung zu unrecht als „gefährlich“ eingestuft wird.

Die erste moderne Fettabsaugung wurde 1980 durchgeführt. Eine stumpfe Hohlkanüle, die am Ende kleine Öffnungen aufweist, wird unter die Haut eingebracht und Vakuum angelegt. Durch heftiges Hin- und Herbewegen werden Fettbröckelchen aus der Umgebung „weggehobelt“. Diese grundsätzlich eher grobe Methode wird als „Klassische Fettabsaugung“ bezeichnet. Mittlerweile gibt es eine Reihe anderer Methoden, die für sich in Anspruch nehmen, gewebeschonender, schneller und effektiver zu arbeiten.

Ich arbeite seit 2000 mit einer vibrationsassisierten Methode (Lipomatic®), die dadurch charakterisiert ist, dass die Kanülenspitze mit einer Frequenz von 10 Hertz dreidimensional rotiert. Bei mehr als 2500 abgesaugten Körperregionen kam es zu keiner einzigen nennenswerten Komplikation, bei keinem Patienten kam es zu Embolie, Kreislaufschock oder Verletzung innerer Organe. Sowohl die Ergebnisse als auch die Patientenzufriedenheit sind ausgezeichnet!

Mit der Lipomatic kann buchstäblich an jeder Körperregion Fett abgesaugt werden, sodass auch heikle Areale wie Oberschenkelinnenseite, Oberarminnenseite, Hals, Waden oder Knieregion problemlos behandelt werden können.

Ein gutes Ergebnis ist erreicht

  • wenn die neu geschaffenen Konturen mit den angrenzenden Körperregionen harmonisieren
  • wenn die abgesaugten Stellen als solche nicht erkannt werden (keine Dellen etc.)
  • wenn ein symmetrisches Ergebnis vorliegt

Das Tragen von Kompressionswäsche nach einer Fettabsaugung und die Durchführung von Endermologie-Behandlungen (Lipomassage) dienen der Optimierung des operativen Ergebnisses und sind durchaus empfehlenswert.

Grundsätzlich dient die Fettabsaugung zur Verkleinerung unvorteilhaft angesammelter Fettdepots (Körperformung – „body contouring“) und nicht der Gewichtsreduktion. Dennoch können bei sinnvoller und guter Planung auch größere Mengen Fett abgesaugt werden. Die PatientInnen müssen jedoch entsprechend aufgeklärt und vorbereitet werden.

02. Narbenkorrektur

Die Korrektur unschöner Narben gehört zu den häufigeren Eingriffen der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Narben entstehen nach Verletzungen wie Unfällen oder Verbrennungen sowie nach Operationen.

Narben werden als unschön empfunden, wenn sie
  • verbreitert sind
  • erhöht bzw. verdickt sind (hypertrophe Narben, Keloide)
  • vertieft sind (dehiszente, hypotrophe Narben)
  • sich die Farbe der Narbe deutlich von Hautton der Umgebung unterscheidet

Eine Narbenbehandlung muss immer sorgfältig geplant werden. Je nach Größe, Lage und Erscheinungsbild der Narbe muss der behandelnde Arzt aus einer Reihe von mehr oder weniger aufwendigen Eingriffen die geeignete Therapie auswählen. Grundsätzlich muss zwischen chirurgischen (invasiven) und nicht chirurgischen (konservativen) Maßnahmen unterschieden werden.

Zu den konservativen Möglichkeiten zählen:

  • Tätowierungen
  • Laserbehandlungen
  • Diverse Massagen

Zu den chirurgischen Maßnahmen gehören:
  • operatives Abschleifen der verdickten Anteile
  • operative Entfernung mit oder ohne Anlegen von Lappenplastiken
  • Einbringen von Hautexpandern
  • Das operative Abschleifen einer Narbe ist nur dann sinnvoll, wenn abschätzbar ist, dass die Narbe nicht wieder verdickt abheilt.

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Planung einer operativen Narbenkorrektur ist die Frage, ob die Narbe parallel zu den „Spaltlinien“ der Haut verläuft oder ihre Linien unterbricht. Wenn man am Körper Haut zwischen zwei Fingern rafft, erkennt man sogleich, das sich die Haut in einer Richtung ganz leicht in parallele Falten legt und in alle anderen Richtungen eben nicht. Um eine Narbe zu korrigieren, die nicht in den Spaltlinien der Haut verläuft, muss zusätzlich zu ihrer Entfernung auch eine Maßnahme gesetzt werden, die ihre Verlaufsrichtung so ändert, dass sie nach der Operation zumindest teilweise in Richtung der Spaltlinien zu liegen kommt. Dies geschieht mit kleinen Lappenplastiken, zumeist werden sog. Z-Plastiken eingesetzt.

Wenn die Narbe zu großflächig ist, um einfach entfernt zu werden, kann man den entstehenden Hautdefekt entweder mit einem Hauttransplantat ersetzen oder in einem zweizeitigen Verfahren mit einem Hautexpander arbeiten. Dabei wird in einem ersten Schritt ein dehnbarer Silikonballon unter die gesunde Haut in der unmittelbaren Umgebung der Narbe eingebracht und langsam über mehrere Monate aufgefüllt. Danach wird die die Narbe entfernt und der Defekt mit der nunmehr gedehnten Haut bei gleichzeitiger Entfernung des Hautexpanders gedeckt.

Individuelle Beratung, exakte OP-Planung, Abwägen des Für und Wider des jeweiligen operativen Aufwandes und nicht zuletzt Erfahrung auf diesem Gebiet bilden die Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis.

Das Ergebnis einer gelungenen Narbenkorrektur ist dauerhaft.

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.