Brust Frau

Brust Frau - Univ.Prof. Dr. Edvin Turkof - Plastischer Chirurg Wien 1060
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01. Brustvergrößerung

Die Brustvergrößerung mit silikongelgefüllten Implantaten gehört zu den häufigsten Operationen im Bereich der ästhetischen Chirurgie. Frauen, die sich einer Brustvergrößerung unterziehen wollen, sollten sich genau über den Eingriff und die damit verbundenen möglichen Risiken & Komplikationen informieren.




Patientinnen konfrontieren mich häufig mit einer ganzen Reihe von Fehlinformationen.

Viele Punkte betreffend kann ich Entwarnung geben:

  • Silikongelgefüllte Implantate verursachen keinen Brustkrebs.
  • Es gibt keine allergischen Reaktionen auf Silikon.
  • Qualitätsprodukte platzen im Flugzeug nicht.
  • Qualitätsprodukte haben keine begrenzte Haltbarkeit und müssen daher auch nach mehreren Jahren nicht ausgetauscht werden.
  • Silikongelgefüllte Implantate behindern die mammografische Routineuntersuchung nicht.
  • Die Stillfähigkeit bleibt nach einer Brustvergrößerung bis auf wenige Ausnahmen erhalten.

Weiters sollten Sie vor einem Beratungsgespräch folgende Details kennen, um die Operationsplanung aktiv mitgestalten zu können:

Die Form
Es gibt runde und tropfenförmige Implantate.
Runde Implantate betonen das Dekolleté, tropfenförmige Implantate werden auch als „anatomische“ Implantate bezeichnet und wirken natürlicher.

Wohin mit den Implantaten?
Damit eine Brustvergrößerung nicht als solche erkannt wird, muss das Implantat allseits von einem Weichteilmantel umgeben sein. Ist die vorhandene Brust nicht sehr klein (ab Cup B), kann das Implantat über den Brustmuskel gelegt werden. Ist die vorhandene Brust eher klein (kleiner als Cup B) wird man das Implantat unter den Brustmuskel legen, um eine bessere Ummantelung sicherzustellen. Beide Positionierungen haben Vor- und Nachteile, die Sie mit Ihrem Plastischen Chirurgen besprechen sollten.

Welcher Zugangsweg?
Es gibt drei operative Zugangswege für eine Brustvergrößerung: Achsel, Unterbrustfalte und Warzenhof.

Im Gegensatz zur Frage der Positionierung der Implantate ist diese Frage nicht medizinisch zu beantworten. Jeder Zugangsweg hat Vor- und Nachteile, die Ihnen Ihr Operateur genau erklären sollte. Jede Frau sollte über den Zugang frei entscheiden können, und der Operateur sollte alle drei Zugänge beherrschen. Letztlich ist nur relevant, wo Sie die etwa 4 cm lange Narbe am wenigsten stört.

Jede Brustvergrößerung wirkt auf das Aussehen der Brust wie eine Lupe. Deswegen sind geringe Asymmetrien, Formanomalien und leichte Positionsunterschiede der Brustwarzen nach einem Eingriff viel auffälliger als vorher. So stechen ungleich große oder ungleich positionierte Warzenhöfe nach einer Brustvergrößerung viel deutlicher ins Auge und sollten daher in das Operationskonzept miteinbezogen werden. Ebenfalls sollten Größenunterschiede durch unterschiedlich große Implantate ausgeglichen werden.

Schlaffe Brüste, die eine gewisse Größe aufweisen, können durch eine Brustvergrößerung nur unzulänglich gestrafft werden. Es gilt: „Was vorher hängt, hängt nachher auch“. Fast immer muss bei schlaffen Brüsten eine gleichzeitige Bruststraffung erwogen werden.

Schwangerschaften beeinflussen in der Regel das Operationsergebnis negativ, es muss mit einer Abschlaffung der Brüste gerechnet werden. Auch massive Gewichtsschwankungen wirken sich auf das Operationsergebnis aus.

Brustvergrößerung mit Eigenfett

Die Brustvergrößerung mit Eigenfett ist einfach die beste Form der Brustvergrößerung.

Nach einer Brustvergrößerung mit Eigenfett gibt es keine Langzeitkomplikationen, keine Unverträglichkeiten, keine Schmerzen, keine Kapselfibrose, keine Verhärtungen, kein Sensibilitätsverlust der Brustwarzen, keine Formveränderung der Brust, kein Verrutschen von Implantaten, kein Ausrinnen von Silikon, kein Silikon-bleeding, keinen Staphylococcus epidermidis, kein Rippling, kein Zerplatzen von Implantaten, keine double-bubble-Defourmität, kein Snoopy-Busen, keine 4 cm lange Operationsnarbe.

Die Brustvergrößerung mit Eigenfett ist nahezu schmerzfrei, narbenfrei, und die Sensibilität der Brustwarze bleibt erhalten. Die Brust schwingt bei jeder Körperbewegung und -position mit und sie fühlt sich – genauso wie eine nicht operierte Brust – völlig natürlich an.

Das Ergebnis einer Brustvergrößerung nach Eigenfetttransplantation ist endgültig, was einmal eingeheilt ist, bleibt bestehen und baut sich auch nicht mehr ab. Nur bei massiver Gewichtsabnahme würde sich die mit Eigenfett vergrößerte Brust verkleinern.

Viele Frauen leiden unter ungleich großen Brüsten und Formasymmetrien. Nach einer Brustvergrößerung kann es aber vorkommen, dass schon zuvor bestehende, unterschiedliche Proportionen noch verstärkt sichtbar werden. Durch die Einbringung von Eigenfett können die Brüste sanft ausgeglichen werden.

Damit lässt sich ein wunderschönes, symmetrisches Ergebnis erzielen und somit können auch kleine Unebenheiten mit geringem Aufwand korrigiert werden.

Kombi-Technik für gleichmäßig große Brüste
Bestehende Formasymmetrien und ungleich große Brüste können im Rahmen einer Brustvergrößerung sanft und effektiv durch zusätzliche Eigenfett-Transplantation korrigiert werden: Nach Einbringung der Implantate wird mit einer zarten Kanüle und geringem Unterdruck eine kleine Menge an Fett aus Bauch oder Oberschenkel abgesaugt, sorgfältig gereinigt und aufgearbeitet. Danach wird es überall dort in die Brust über dem Implantat eingbracht, wo es nötig erscheint. So lassen sich beispielsweise sichtbare Kanten am Decolleté oder seitlich in der Achselregion harmonisch überdecken oder schon zuvor bestehende, ungleiche Brustproportionen ausgleichen. Auf diese Weise kann das Ergebnis einer Brustvergrößerung ganz natürlich optimiert und ein besonders attraktives, formschönes Endresultat erzielt werden.

Der Zusatzvorteil für Patientinnen: Das zur Formoptimierung benötigte Eigenfett wird natürlich dort entnommen, wo man es ohnedies nicht braucht. Ein kleines Bäuchlein etwa wird dadurch noch kleiner, was von den Patientinnen üblicherweise sehr begrüßt wird.

03. b-lite Brustvergrößerung

BRUSTVERGRÖSSERUNG MIT LEICHTIMPLANTATEN
Leichtimplantate tragen dazu bei, dass sich die Brust nach der Brustvergrößerung deutlich weniger senkt und dadurch das Ergebnis länger schön bleibt.

Die Gewichtsreduktion wird durch Einbringen spezieller Mikrokugeln (sog. Microspheres) ermöglicht, die in die Gelfüllung eingearbeitet werden. Diese Mikrokugeln reduzieren das Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Implantaten.

B-Lite Implantate haben bis zu 30 % weniger Gewicht und entlasten dadurch Haut und Brustgewebe.

Dies bedeutet, das beispielsweise ein Implantat mit 322 g, mit der neuen Technologie nur noch 238 g auf die Waage bringt.

Bei der Entwicklung von B-lite stützte man sich auf jahrzehntelange Erkenntnisse aus der NASA-Weltraumforschung zur Gewinnung volumenidenter, aber leichterer Produkte.

Durch persönlichen Kontakt ist es uns als erstes ästhetisches Zentrum Österreichs gelungen die Implantate der neuen Produktionsserie mit August 2016 einsetzen zu können.

Wir können daher voraussichtlich ab der 1. August Woche B-lite Implantate verwenden.

Für wen B-Lite Implantate besonders gut geeignet sind und Detailinformationen über Brustvergrößerung mit den neuen Leichtimplantaten finden Sie auf unser speziell eingerichteten Homepage: www.brustvergroesserung-leicht.at/

04. Austausch Implantate

SILIKON RAUS, EIGENFETT REIN !
Wenn auch die Mehrheit mit der Brustvergrößerung durchaus zufrieden ist, mehren sich aufgrund der Jahre die Fälle, wo eine langsam eingetretene Verhärtung/Verformung der Brust bzw. nicht selten einfach auch ein störendes Fremdkörpergefühl den immer stärker werdenden Wunsch nach einer Entfernung der Implantate wach werden lassen.

Die Sorge über den Verlust des attraktiven Volumens lässt viele Frauen davor zurückschrecken, trotz zunehmender Beschwerden diesen Schritt zu setzen.

Vielen von Ihnen kann nunmehr geholfen werden: in einer einzigen Operation können die Implantate entfernt und das gleiche Volumen durch eine mehrschichtig durchgeführte Eigenfetttransplantation wiederhergestellt werden. Aufgrund der Implantate bedingten Vordehnung ist das Brustgewebe sehr locker und so kann das Gewebe das Fett optimal aufnehmen. Eine Ergänzung ist natürlich in zeitlichem Abstand (2-3 Monate) möglich.

Unter der Voraussetzung, dass die Patientinnen über etwa 1 Liter Fett verfügen, das für den Zweck der Eigenfetttransplantation verwendet werden kann, stellt die Operation ’Silikon raus/Eigenfett rein‘ eine hervorragende Lösung dieser Langzeitkomplikation der Brustvergrößerung dar.

Daneben dient das Eigenfett auch zur Brustvergrößerung wenn Silikon unerwünscht ist, und in jüngster Zeit mehren sich aber die Anfragen nach einem Wechsel: also Silikon raus, Fett rein.

Stammzellen - Eigenfett der beste Filler Mit der Entdeckung von Stammzellen im Fettgewebe (2001) eröffneten sich für die Eigenfetttransplantation bisher ungeahnte Möglichkeiten. Die Stammzellen des Fettgewebes nennt man ADSC (adipose derived stem cells). Sie unterscheiden sich von den Fettzellen vor allem durch die wertvolle Eigenschaft, sich in Abhängigkeit ihrer Umgebung in verschiedene Zelltypen weiterentwickeln zu können (Nischentheorie). Dazu gehören u.a. Hautgewebe, Bindegewebe, Blutzellen, Gefäße und Fettzellen. Rasch etablierten sich weltweit hoch dotierte universitäre Forschungsgruppen, die alle das Ziel verfolgen, die Einsatzmöglichkeiten der ADSC zu untersuchen und die OP-Ergebnisse zu verbessern.

Stammzellen - Eigenfett der beste Filler

Nachstehend einige Beispiele wie Eigenfett noch eingesetzt werden kann:

  • Verbesserung der Hautqualität im Allgemeinen
  • Verbesserung des Erscheinungsbildes von Narben
  • Verbesserung des Hautbildes nach Bestrahlung
  • Verbesserung des Hautbildes nach Verbrennungen
  • Korrektur von Gewebedefekten
  • Formverbesserung im Rahmen rekonstruktiver Brustkorrekturen
  • Ästhetische Korrektur des Gesichts (Augenringe, Nasolabialfalten, Lippen, tiefliegende Augen, Jochbeinregion, Zornesfalten, Nase, Kinn etc.)
  • Ästhetische Korrekturen anderer Körperregionen (Hände, Gesäß, Schamlippen, Penis etc.)

Die Einheilungsrate von transplantiertem Eigenfett variiert zw. 30-80%, daher sind unter Umständen mehrere Sitzungen notwendig um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der operative Aufwand einer Eigenfetttransplantation und die damit verbundenen Kosten erscheinen gegenüber der Einbringung eines künstlichen Füllmaterials (Hyaluronsäure etc.) zwar höher, auf lange Sicht ist die Eigenfetttransplantation allerdings günstiger und auch zeitsparender. Künstliche Filler werden bekanntlich innerhalb von ca. 6 Monaten vom Körper abgebaut und müssen daher in regelmäßigen Intervallen nachgespritzt werden.

Eigenfett bietet weitere Vorteile:

  • Eigenfett ist kostenlos und steht fast immer in ausreichender Menge zur Verfügung.
  • Allergische Reaktionen und/oder Unverträglichkeiten sind ausgeschlossen.

Seit 1990 ist der Siegeszug der Eigenfetttransplantation nicht mehr aufzuhalten. Das Verfahren wird sowohl in der Ästhetischen als auch in der Rekonstruktiven Chirurgie immer häufiger eingesetzt, weil das Eigenfett einfach der beste Filler ist und weil es wegen der im Fett vorhandenen Stammzellen auch bedeutende reparative und rekonstruktive Eigenschaften aufweist. Dabei ist das Verfahren technisch einfach und für die Pat. kaum belastend (ambulant/tagesklinisch), der Chirurg muss jedoch große Erfahrung haben um nach einer Eigenfetttransplantation eine befriedigende Einheilrate zu erzielen.

Wie wird das gemacht ?
Mit speziellen Kanülen (kleiner Durchmesser, kleine Löcher) wird Fett besonders schonend von einer Körperregion abgesaugt und nach entsprechender Behandlung in die gewünschte Empfängerregion eingebracht. Oberstes Gebot dabei ist das Vermeiden von Überdruck (verhindert die Durchblutung) und eine mehrschichtige Eingabetechnik, damit jedes ‚Fett-Spaghetti‘ von gut durchblutetem Gewebe umgeben ist so die Einheilrate optimiert werden kann. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Einheilrate umfassen die Vordehung des Empfängerbetts mit Vakuum (Brust), die Anreicherung des eingebrachten Fettes mit Stammzellen des Fettgewebes (geht nur, wenn Fett im ‚Überfluss‘ vorhanden ist, also wenn mehr als das doppelte des geplanten Füllvolumens zur Entnahme zur Verfügung steht) und die Beimengung von PRP (Wachstumsfaktoren aus zentrifugiertem Blut).

Was kann man mit der Eigenfetttransplantation alles machen ?
Im Ästhetischen Bereich verwendet man die Eigenfetttransplantation natürlich im Gesichtsbereich und zur Brustvergrößerung. Im Gesicht wird Eigenfett zur Korrektur des altersbedingten Verlustes von Unterhautfettgewebe eingesetzt und ist, neben dem Face-Lift, das beste Vefahren zur Gesichtsverjüngung. Im Speziellen wird es zur Lippenvergrößerung, zur Korrektur von Nasolabialfalten, der Augenringe, Aufpolsterung eingefallener Wangen sowie breiter Oberlidfalten und eingefallener Schläfenregionen eingesetzt.

Zur Vergrößerung der Brust ist Eigenfett ebenfalls hervorragend geeignet. Hier muss besonders auf die Vorbereitung der Brust (Vakuum-Vordehnung) geachtet werden und der Patientin erklärt werden, dass oft mit 2-3 Sitzungen gerechnet werden muss.

Im reparativ/rekonstruktiven Bereich können mit Eigenfett Dellen, Narben (nach OPs, usw.) sowie teilentfernte Brüste nach Brustkrebs korrigiert bzw. rekonstruiert werden. Auch fälschlich entfernte Tränensäcke und damit auch die Augenringe können mit Eigenfett korrigiert werden.

Eingeheiltes Fett wird nicht mehr abgebaut und das erreichte Ergebnis ist somit dauerhaft.

05. Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung zählt zu den eher häufig Operationen im Bereich der ästhetisch-plastischen Chirurgie, weil bei ausgeprägten Fällen (ab 500g Resektionsgewicht/Seite) der Eingriff medizinisch indiziert ist und die Krankenkasse daher in der Regel die Kosten übernimmt.

Es gibt weit über 100 verschiedene Operationsmethoden, die sich voneinander grundlegend in der Schnittführung und in der Art der Gewebeentfernung unterscheiden. Die meisten Operateure beherrschen 4-5 unterschiedliche Techniken, die sie in Abhängigkeit zu den anatomischen Voraussetzungen der Brust einsetzen. Für Ratsuchende ist es normalerweise kaum möglich, die Wahl der Operationstechnik mitzubestimmen. Um besser nachvollziehen zu können, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Methoden aufweisen, möchte ich Ihnen die wichtigsten Parameter nennen, die bei einer Reduktionsplastik eine Rolle spielen:

  • Narbenverlauf
  • Art der Blutversorgung von Brustwarze und Warzenhof
  • Formgebung der Brust
  • Dauerhaftigkeit des OP-Ergebnisses/Bildung eines inneren BHs
  • Erhaltung der Sensibilität/Erregbarkeit der Brustwarzen

Im Gespräch mit Ihrem Operateur sollten Sie abklären, welche dieser Aspekte für Sie besonders wichtig sind.

Beim Einsatz narbensparender Techniken bleibt die Innenseite der Unterbrustfalte unberührt, und das Tragen eines Dekolletés ist möglich. Leider können diese Methoden bei sehr großen Brüsten selten eingesetzt werden. Weiters gibt es Techniken, die die Sensibilität der Brustwarzen eher erhalten als andere, dafür aber den Nachteil einer schlechteren Formbarkeit der Brust aufweisen.

Zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit der Ergebnisse wurden in den letzten 20 Jahren Methoden entwickelt, die durch die Bildung eines inneren Büstenhalters charakterisiert sind. Dadurch wird das Gewicht der Brust von der Haut auf den inneren BH abgeleitet und dem Durchhängen der Brüste nach Jahren entgegengesteuert. Auch ich habe mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und eine altbewährte Methode (B-Technik) so abgeändert, dass die Bildung eines inneren BHs möglich ist.

Für die meisten Patientinnen ist der Narbenverlauf von großer Bedeutung, ich möchte aber darauf hinweisen, dass eine ansprechende Brustform aus ästhetischer Sicht wesentlich wichtiger ist als kürzere Narben.

Was ist bei der Planung einer Brustverkleinerung noch zu beachten?

  • Der Eingriff sollte sinnvollerweise erst nach Abschluss der Familienplanung durchgeführt werden. Eine Schwangerschaft nach einer Brustverkleinerung ist grundsätzlich möglich, es muss aber damit gerechnet werden, dass sich die geschaffene Brustform aufgrund des starken Größenwechsels wieder verschlechtert.
  • Gewichtsschwankungen von mehr als 5kg können das Ergebnis ebenfalls verschlechtern, daher sollten Sie zum Zeitpunkt der Operation ein Körpergewicht haben mit dem Sie sich wohlfühlen und das Sie halten können.
Für die Betroffenen stellt eine gelungene Verkleinerung der Brust eine enorme Verbesserung der Lebensqualität dar. Neben Rückschmerzen, einschneidenden BH-Trägern und gravierenden Haltungsproblemen können mit diesem Eingriff häufig auch das stigmatisierende Erscheinungsbild und die damit einhergehenden Hemmungen beseitigt werden.

06. Bruststraffung

Die Bruststraffung zählt zu den beliebtesten Operationen im Bereich der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Sie ermöglicht die Brust wieder attraktiv zu gestalten, wenn ihr Erscheinungsbild nach Gewichtsreduktion oder Schwangerschaften in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bedauerlicherweise wird eine Bruststraffung von den Sozialversicherungsträgern nicht als medizinisch indizierter Eingriff eingestuft, daher werden die Kosten für die Operation auch nicht übernommen.

Die Bruststraffung ist technisch gesehen eine „Brustverkleinerung“, mit dem Unterschied, dass kein Gewebe entfernt wird und daher das Volumen der Brust gleich bleibt. Dieser Umstand ist deshalb von Bedeutung, weil Brustverkleinerungen viel früher durchführt wurden als Bruststraffungen. Es gibt fast ebenso viele Bruststraffungsmethoden wie Brustverkleinerungsmethoden. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass bei einer Bruststraffung, wie bei anderen Straffungsoperationen, lediglich Haut entfernt wird. Für ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis muss aber weit mehr als überschüssige Haut entfernt werden. Vorrangig ist die Neupositionierung des Warzenhofes (also wie weit er nach oben verlagert werden muss) und die Neuformung der abgeschlafften Brust.

Die meisten Operateure beherrschen 4-5 unterschiedliche Techniken, die sie in Abhängigkeit zu den anatomischen Voraussetzungen der Brust einsetzen.

Für Ratsuchende ist es normalerweise kaum möglich, die Wahl der Operationstechnik mitzubestimmen. Um besser nachvollziehen zu können, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Methoden aufweisen, möchte ich Ihnen die wichtigsten Parameter nennen, die bei einer Bruststraffung eine Rolle spielen:

  • Narbenverlauf
  • Art der Blutversorgung von Brustwarze und Warzenhof
  • Formgebung der Brust
  • Dauerhaftigkeit des OP-Ergebnisses/Bildung eines inneren BHs
  • Erhaltung der Sensibilität/Erregbarkeit der Brustwarzen
  • Im Gespräch mit Ihrem Operateur sollten Sie abklären, welche dieser Aspekte für Sie besonders wichtig sind.

Beim Einsatz narbensparender Techniken bleibt die Innenseite der Unterbrustfalte unberührt, und das Tragen eines Dekolletés ist möglich. Leider können diese Methoden bei sehr tief hängenden Brüsten, wo die notwendige Hebestrecke des Warzenhofes sehr lang ist (> 10 cm), nicht immer eingesetzt werden. Weiters gibt es Techniken, die die Sensibilität der Brustwarzen eher erhalten als andere, dafür aber den Nachteil einer schlechteren Formbarkeit der Brust aufweisen.

Zur Verbesserung der Dauerhaftigkeit der Ergebnisse wurden in den letzten 20 Jahren Methoden entwickelt, die durch die Bildung eines inneren Büstenhalters charakterisiert sind. Dadurch wird das Gewicht der Brust von der Haut auf den inneren BH abgeleitet und dem Durchhängen der Brüste nach Jahren entgegengesteuert. Auch ich habe mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und eine altbewährte Methode (B-Technik) so abgeändert, dass die Bildung eines inneren BH möglich ist.

Für die meisten Patientinnen ist der Narbenverlauf von großer Bedeutung, ich möchte aber darauf hinweisen, dass eine ansprechende Brustform aus ästhetischer Sicht wesentlich wichtiger ist als kürzere Narben.

Was ist bei der Planung einer Bruststraffung noch zu beachten?

  • Der Eingriff sollte sinnvollerweise erst nach Abschluss der Familienplanung durchgeführt werden. Eine Schwangerschaft nach einer Bruststraffung ist grundsätzlich möglich, es muss aber damit gerechnet werden, dass sich das Ergebnis aufgrund des starken Größenwechsels wieder verschlechtert.
  • Gewichtsschwankungen von mehr als 5kg können das Ergebnis ebenfalls verschlechtern, daher sollten Sie zum Zeitpunkt der Operation idealerweise ein Körpergewicht haben, mit dem Sie sich wohlfühlen und das Sie auch halten können.

Für die Betroffenen stellt eine gelungene Straffung der Brust eine bedeutende Verbesserung der Lebensqualität dar und kann das Selbstwertgefühl entscheidend beeinflussen.

07. Bruststraffung

BRUSTWIEDERHERSTELLUNG NACH BRUSTKREBS
Im Durchschnitt erkrankt etwa jede 9. Frau an Brustkrebs. Bei 40% muss die betroffene Brust vollständig entfernt werden. Obwohl es eine Reihe von sehr geeigneten Methoden gibt, Brüste zu rekonstruieren, nimmt nur etwa jede 10. Frau diese Möglichkeit für sich in Anspruch. Grund dafür ist einerseits die unzureichende Aufklärung durch die behandelnden Ärzte und andererseits die Scheu der Patientinnen, sich einer weiteren, körperlich und emotional belastenden Operation zu unterziehen.

Als Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie ist es meine Aufgabe, Betroffene über die Möglichkeiten der Brustrekonstruktion zu informieren und Sie bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Nachstehend einige wichtige Punkte:

  • Eine Brustwiederherstellung kann sehr oft zeitgleich mit der Krebsoperation erfolgen. Mit dem Aufbau muss also nicht mehr, wie früher üblich, 1-2 Jahre gewartet werden.
  • Eine Brustwiedherstellung kann durch Einbringen silikongelfüllter Implantate, mit körpereigenem Gewebe (Lappenplastiken) oder durch Einbringen von Eigenfett erfolgen.
  • Eine Brustwiederherstellungen mit Eigenfett oder körpereigenem Gewebe sieht in der Regel natürlicher und schöner aus als Rekonstruktionen mit Implantaten, zudem fühlt sich die Brust auch besser an.
  • Alle Krankenkassen übernehmen sowohl den Eingriff für den Wiederaufbau, als auch für alle notwendigen Folgeoperationen (Wiederherstellung der Brustwarze, Formangleichung der gesunden Brust etc.). Bei den Zusatzversicherungen ist die Anzahl der bezahlten Rekonstuktionseingriffe auf drei Operationen beschränkt.

Die Ergebnisse einer gelungenen Brustrekonstruktion können sich wirklich sehen lassen und bedeuten für die Betroffenen eine entscheidende Erleichterung im Alltag, lästige Prothesen im BH oder Badeanzug sind nicht mehr notwendig. Zudem geht eine Brustrekonstruktion in vielen Fällen mit einer Steigerung des Selbstwertgefühls einher und ist für die Betroffenen eine große Hilfe bei der Bewältigung des Lebens nach der Krankheit.
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