Leberzirrhose

Leberzirrhose - Prim. Priv. Doz. Dr. Thomas-Matthias Scherzer - Internist Wien 1090
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Die Leberzirrhose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, in deren Verlauf die Leber zunehmend vernarbt, verhärtet und schlussendlich schrumpft. Aus diesem Grund wird die Leberzirrhose umgangssprachlich auch als Schrumpfleber bezeichnet. Das Lebergewebe wird step by step zerstört.

Die Krankheit ist nicht heilbar, da zerstörtes Gewebe nicht wiederhergestellt werden kann. Die Hauptauslöser für die Entstehung der Zirrhose sind ein übermäßiger Alkoholkonsum bzw. eine Virus Hepatitis (eine Entzündung der Leber z.B. durch Hepatitis B und Hepatitis C). In den letzten Jahren tritt auch die Nicht-Alkoholische Fettleber Erkrankung (NAFLD) immer mehr in den Vordergrund. Weitere Ursachen sind Autoimmun- und Speichererkrankungen.

Die Symptome der Leberzirrhose zeigen sich bei den Patienten oft erst nach Jahren. Das ist auch der Grund dafür, warum diese Erkrankung hauptsächlich im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Zu den häufigsten Symptomen zählen unter anderem eine allgemeine Schwäche, Müdigkeit, ein Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, Hautveränderungen, hormonelle Störungen sowie eine Gewichtsreduktion. Das Abtasten zählt zu den einfachsten Untersuchungsmethoden. So können eine verhärtete Leber oder eine vergrößerte Milz auf eine Leberzirrhose hinweisen. Zusätzlich werden bei Verdacht auf Leberzirrhose eine Blut- und Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Eine Diagnostik der Leberzirrhose ist auch mithilfe der transienten Elastografie (FibroScan®) möglich. Diese nicht invasive Methode wird u.a. zur Messung der Lebersteifigkeit bzw des Fettgehaltes herangezogen. Eine Leberbiopsie ist nur mehr in seltenen Fällen notwendig.

Neben der medikamentösen Therapie ist vorrangig auf eine gesunde und leberspezifische Ernährung zu achten. Auf Alkohol sollte natürlich gänzlich verzichtet werden. In besonders schweren Fällen von Leberzirrhose kann nur mehr eine Lebertransplantation helfen.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Leberzirrhose? Gerne stehe ich Ihnen persönlich für ein ausführliches Beratungsgespräch zur Verfügung.

Primär biliäre Cholangitis

Wenn die Gallengänge in der Leber durch eine Entzündung zerstört werden, spricht man von einer primär biliären Cholangitis, kurz PBC genannt. Die PBC kann im Endstadium zur Zirrhose führen, wobei die Erkrankung von Patient zu Patient unterschiedlich verläuft. Wird die primär biliäre Cholangitis in einem frühen Stadium diagnostiziert, kann man mit dieser Krankheit durchaus jahrzehntelang weiterleben.

Erste Hinweise auf PBC zeigen sich in erhöhten AMA Werten (Antimitochondriale Antikörper) im Blut. In vielen Fällen sind auch die AP Werte (Alkalische Phosphatasen geben Auskunft über die Funktion von Leber und Galle) deutlich erhöht. Man geht davon aus, dass die PBC durch eine erbliche Veranlagung oder ein gestörtes Immunsystem verursacht wird.

Die primär biliäre Cholangitis wird vorrangig mit Tabletten (v.a. Ursodeoxycholsäure) therapiert, die lebenslang eingenommen werden müssen.

Primär sklerosierende Cholangitis

Bei der primär sklerosierenden Cholangitis, oder PSC, handelt es sich um eine seltene Leberkrankheit. Für die Diagnose ist eine gründliche Untersuchung der Gallenwege unumgänglich, da die Blutwerte alleine nicht aussagekräftig genug sind.

PSC wird mit großer Wahrscheinlichkeit vom eigenen Immunsystem ausgelöst. Entzündete Gallengänge in der Leber können zu einem Gallestau führen, in weiterer Folge auch zu einer Zirrhose. PSC wird meist mit Ursodeoxycholsäure in Tablettenform behandelt.

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