Therapie gynäkologischer Dysplasien

Gynäkologische Dysplasien

Niedriggradige Dysplasien (CIN1) des Gebärmutterhalses werden meistens durch eine Infektion mit Niedrig-Risiko HPV Stämmen (HPV 6,11) verursacht. Ein relevanter Anteil aller CIN1 kann sich spontan – ohne Therapie – zurückbilden. Nach entsprechender Abklärung kann daher meistens von einer sofortigen Therapie abgesehen und eine Beobachtung der Dysplasie mit speziellen klinischen Kontrollen durchgeführt werden.
Höhergradige Dysplasien (CIN2/3) werden in den meisten Fällen durch eine Infektion mit Hoch-risiko HPV Stämmen (HPV 16,18) verursacht und bedürfen üblicherweise einer Therapie. Derzeit gilt die Konisation als Standardtherapie. Hier wird ein kegelförmiger Teil (Konus) des betroffenen Areals des Gebärmutterhalses entfernt. Bei dieser Operation wird mittels einer elektrischen Schlinge unter Sicht ein möglichst kleines Gewebestück reseziert. Der Eingriff, wird üblicherweise in Vollnarkose oder in Regionalbetäubung durchgeführt. Bei der Konisation handelt es sich um einen kleinen operativen Eingriff, der als sehr sicher gilt und mehrere tausende Male in Österreich pro Jahr durchgeführt wird.
Im Rahmen einer klinischen Studie, die wir am Allgemeinen Krankenhaus Wien durchführen, wird derzeit eine konservative (medikamentöse) Therapiealternative für CIN2/3 untersucht.
Wie im Bereich des Gebärmutterhalses können Dysplasien auch im Bereich der äußeren weiblichen Genitalorganen, den Schamlippen, und der Vagina auftreten. Die Therapie richtet sich in diesen Bereichen ebenso nach Schweregrad und Größenausdehnung.

Kondylome (Feigwarzen)

Der Begriff Feigwarzen (Kondylome, Condylomata acuminata) bezeichnet Genitalwarzen, die sowohl bei Frauen als auch Männern auftreten können. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen, die – so wie Zervixdysplasien – durch eine Infektion mit HPV verursacht werden. Zwischen der Infektion und dem ersten Auftreten der Feigwarzen liegt eine Ausbruchszeit von einigen Tagen oder Wochen bis zu mehreren Monaten –in sehr seltenen Fällen auch Jahren. Für die Behandlung von Kondylomen stehen verschiedene medikamentöse und chirurgische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Lichen sclerosus ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die vermutlich den Autoimmunerkrankungen zuzuordnen ist. Es kommt zu einer Verhornung und Ausdünnung der Haut im Bereich der Schamlippen, die zu einer porzellanartige Weißfärbung mit pergamentartiger Konsistenz führt. Diese Veränderungen führen häufig zu lokalen Beschwerden (Juckreiz, Schmerzen). Nach entsprechender Abklärung führt eine medikamentöse Therapie (meistens Kortison) üblicherweise zu einer raschen Besserung.

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