Leistenbruch

Leistenbruch - OA Dr. Alexander Butz - Allgemeinchirurg Wien 1130
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Der Leistenbruch (Inguinalhernie) zählt neben dem Narbenbruch zu den häufigsten Eingeweidebrüchen und betrifft Männer deutlich häufiger als Frauen.

Bei einem Leistenbruch handelt es sich um einen Eingeweidebruch im Bereich der Leiste, bei welchem es aufgrund einer Schwachstelle oder Lücke im Bereich der Bauchdecke (Bauchpforte) zu einer sackartigen Ausstülpung des Bauchfells und zum Durchtritt von Baucheingeweiden (z.B. bestimmten Darmabschnitten) im Bereich der Leiste/des Leistenkanals kommt. Ein Leistenbruch kann angeboren oder erworben sein.

Da die Symptome (z.B. brennende oder ziehende Schmerzen) nicht von alleine besser werden bzw. der Bruch nicht von alleine spontan wieder abheilt, stellt die operative Behandlung die einzige effektive Behandlungsmaßnahme dar.

Bei der Operation wird der Bruchinhalt in den Bauchraum zurückverlagert, die Lücke im Bereich der Bauchdecke wird geschlossen und das Gewebe wird stabilisiert. Für die operative Behandlung stehen offene und laparoskopische Verfahren zur Wahl, bei welchen die Bruchlücke entweder mit Nähten oder mit einem speziellen Kunststoffnetz versorgt wird.

Bei der minimal-invasiven Operationstechnik mit Kunststoffnetz (Transabdominale präperitoneale Netzimplantation, TAPP), bei welcher das Endoskop und die Operationsinstrumente über kleine Bauchschnitte unterhalb des Nabels bis zum Leistenbruch vorgeschoben werden, wird das Kunststoffnetz vor dem Bauchfell über der Bruchpforte platziert und hält dort entweder von alleine oder mithilfe eines speziellen Klebstoffs. Damit das Netz nicht direkt mit den Darmschlingen in Kontakt kommt, wird die Bruchfellöffnung zudem mit einer feinen Naht verschlossen. Der Leistenbruch muss somit nicht unter Zug genäht werden - dies hat den Vorteil, dass stärkere postoperative Schmerzen vermieden werden, weiters sind Patienten nach dem minimal-invasiven Eingriff wesentlich schneller wieder belastbar als nach einer offenen Operation.

Im Rahmen einer TAPP können bei einem beidseitigen Leistenbruch auch beide Hernien gleichzeitig operiert werden.

Nach der Diagnose kläre ich Sie ausführlich und verständlich über alle zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten, mögliche Komplikationen/Risiken und die Nachbehandlung auf. Welches Operationsverfahren zum Einsatz kommt orientiert sich am Alter des Patienten, an der Größe und der Lage der Hernie(n) sowie an anderen Faktoren und wird individuell festgelegt. Bei Fragen bin ich gerne persönlich für Sie da.

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