Besenreiser, Krampfadern, Venenverödung

Besenreiser, Krampfadern, Venenverödung - OA Dr. Frank Marschall - Allgemeinchirurg/Viszeralchirurg Wien 1090
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Die Erkrankungen der Venen sind eine Zivilistionskrankheit, die in den meisten Fällen auf der Grundlage einer erblichen Bindegewebsschwäche/Venenwandschwäche entsteht.

Sie liegen, wie der Volksmund schon sagt "in der Familie". Durch Bewegungsmangel, eine überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit, Übergewicht oder falsches Schuhwerk kommt es zu einer weiteren Verschlechterung. Viele spüren am Abend ihre müden, schweren und geschwollenen Beine. In Österreich leiden bereits jede zweite Frau und jeder dritte Mann an Krampfadern.

Wie kommt es aber nun zur Ausbildung von Krampfadern? Um das Blut aus der Peripherie wieder herzwärts führen zu können, verfügen die Venen über kleine Verschlußklappen (Venenklappen), die wie eine Schwingtür mit Richtungssperre funktionieren. Entgegen aller Schwerkraft muß das Blut in den Beinvenen weit nach oben zum Herzen gepumpt werden. Bei nicht mehr funktionierenden Venenklappen, wird der Druck auf die Venenwände so stark, dass sich die Venen erweitern.

Das Blut sackt in den Venen zurück und staut sich. Die Venenwände dehnen sich weiter, sie werden dicker, verlängern und schlängeln sich. Es bilden sich kleine sack- und knotenartige Verformungen. Allerspätestens jetzt sollte eine Therapie eingeleitet werden.

In noch frühen Stadien kann eine Medikamentöse Therapie in Verbindung mit einer Kompressionsbehandlung Besserung bringen. Durch den elastischen Druck auf die oberflächlichen Beinvenen bei der Kompressionsbehandlung wird der Abfluß des Blutes über die tiefer gelegenen Beinvenen gefördert und so eine übermäßige Blutansammlung im oberflächlichen Bereich verhindert.

Die Diagnostik erfolgt mittels modernster Doppler- und Farbduplexuntersuchung.

Die Sklerosierungstherapie wird bei kleinen Besenreiser oder kleinen Varizen angewendet. Dabei wird mit einer speziellen, sehr feinen Nadel ein Sklerosierungsmittel in die erkrankte Vene eingebracht. Es kommt zu einem temporären Verschluß der Vene. Eine sich anschließende Kompressionstherapie bewirkt durch körpereigene Heilungsvorgänge die Umwandlung des temporären zu einem dauerhaften Verschluß der Vene.

Die nicht benötigten Reste der Vene baut der Körper im weiteren Verlauf selbständig ab. Der Blutrückfluß erfolgt nun durch die tieferen, gesunden Gefäße. Die Sklerosierung ist so gut wie völlig schmerzfrei und hinterläßt keine Operationsnarben. Die Sklerosierungsbehandlung erfolgt ambulant in ca. zwei bis drei Sitzungen. Kleinste Besenreiser, die für die Sklerosierung zu klein sind werden durch eine effektive Laserbehandlung schmerzfrei entfernt.

Bei einer notwendigen Krampfaderoperation erfolgt das "Strippen", bei dem in Narkose die geschädigten Venen mittels einer Sonde entfernt werden. Als minimal invasives Verfahren ist auch eine Behandlung mittels Radiofrequenz oder Lasersonde möglich.

Welches der oben beschriebenen, modernsten Therapieverfahren zur Anwendung kommt, wird individuell und nach dem Grad der Erkrankung entschieden.

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