Fehlsichtigkeit

Fehlsichtigkeit - Univ.-Prof. Dr. Mathias Zirm - Augenarzt Innsbruck 6020
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Die Implantation einer kleinen Linse vor die Regenbogenhaut behebt hohe Kurzsichtigkeit. Bei Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, handelt es sich um eine Form der Fehlsichtigkeit, bei der Betroffene aufgrund eines Abbildungsfehlers Objekte in der Nähe wesentlich besser erkennen als in der Ferne. Das Gegenteil der Myopie ist die Weitsichtigkeit (Hyperopie).

Ursachen für Kurzsichtigkeit
Kurzsichtige Menschen haben entweder einen zu langen Augapfel oder eine zu hohe Brechkraft der Hornhaut. Deswegen wird das einfallende Licht beim Sehen bereits vor der Netzhaut gebündelt - beim Scharfstellen von weiter entfernten Objekten liegt der Brennpunkt somit weit vor der Netzhaut, weswegen nur ein verschwommenes Bild wahrgenommen wird. Kurzsichtigkeit kann genetisch veranlagt sein oder sich während dem Wachstum entwickeln.

Bestimmung von Kurzsichtigkeit
Ein einfacher schmerzloser Sehtest in der Ordination gibt Aufschluss darüber, ob eine Kurzsichtigkeit vorliegt und wie stark diese ausgeprägt ist. Der Sehtest dient der Ermittlung der Brechkraft vom Auge und zeigt auf welchen Brechwert eine Linse für die Korrektur der Fehlsichtigkeit haben sollte. Der Brechwert der Linse wird in Dioptrien angegeben. Um eine Myopie ausgleichen zu können, ist ein negativer Dioptrie-Wert erforderlich.

Wie wird Kurzsichtigkeit behandelt?
Kurzsichtigkeit kann konservativ und operativ behandelt werden. Am weitesten verbreitet ist der Ausgleich der Kurzsichtigkeit mittels Brille oder Kontaktlinsen. Beide Formen der Sehhilfe haben ihre Vor- und Nachteile. Ob eine Brille oder Kontaktlinsen besser geeignet sind, orientiert sich an unterschiedlichen individuellen Faktoren. In der Ordination klären wir Sie über alle wichtigen Aspekte und die sachgemäße Pflege von Kontaktlinsen auf und stehen Ihnen für weiterführende Fragen gerne zur Verfügung.

Operative Behandlung der Kurzsichtigkeit
In den letzten Jahren hat sich das operative Behandlungsspektrum von Fehlsichtigkeiten zunehmend vergrößert und verbessert, sodass es heute unterschiedliche operative Vorgehensweisen gibt, um Fehlsichtigkeiten wie die Kurzsichtigkeit dauerhaft und zufriedenstellend zu korrigieren.

In der Ordination bieten wir folgende Operationsmethoden an:

  • SUPERLASIK
  • LASEK
  • PRK (Photorefraktive Keratektomie)
  • EPILASIK
  • FEMTO-LASIK
  • ​ReLex-SMILE
  • Implantation von Kunstlinsen
  • Inzisionale Hornhautchirurgie zur Astigmatismuskorrektur (AK, LRI)
  • Implantation phaker Intraokularlinsen (ICL)
  • Refraktiver Linsenaustausch (asphärische IOL, torische IOL, multifokale IOL)
  • intrakorneale Ringsegmente

Implantation von Kunstlinsen
Die Implantation einer künstlichen Linse ist dann sinnvoll, wenn andere hornhautchirurgische Maßnahmen nicht zielführend sind, beispielsweise, wenn die Hornhaut vom Auge für eine Laserbehandlung zu dünn ist. Wird eine Kunstlinse ins Auge eingesetzt, bleibt die körpereigene Linse ebenfalls im Auge. Die künstlichen Linsen werden zusätzlich eingesetzt, um die Brechkraft der Augen zu ändern und die Kurzsichtigkeit so zu korrigieren.

Für die Implantation stehen folgende Linsen zur Verfügung:

  • Artisan-Linse

Die Artisan-Linse wird bei der Linsenimplantation im Raum zwischen der Hornhaut und der Regenbogenhaut platziert. Die Fixierarme der Linsen werden dabei direkt an die Iris geklemmt.

Die Artisan-Linse hat eine Dicke von 1mm und einen Durchmesser von 8,5mm. Die Linse wiegt nur etwa 10mg.

  • Korrektur Kurzsichtigkeit: -3 bis -23,5 Dioptrien
  • Korrektur Weitsichtigkeit: +1 bis +12 Dioptrien

Die Artisan-Linsen bestehen aus Plexiglasmaterial und haben sich als besonders sicher und sehr gut verträglich erwiesen.

Wie finde ich heraus, ob ich für die Artisan Implantation geeignet bin?
Ihre Refraktionsabweichung (Brillenwert) liegt zwischen:

  • -1 Dioptrie bis –27 Dioptrien mit oder ohne Zylinderabweichung
  • +1 Dioptrie bis +9 Dioptrien mit oder ohne Zylinderabweichung
  • Sie haben einen Zylinder ( Hornhautverkrümmung) von 1–7.5 Dioptrien
  • Sie sind zwischen 18 und 60 Jahre alt
  • Bei guter Gesundheit
  • Die Refraktionsabweichung (Brillenwert)Ihrer Augen ist mindestens 1-2 Jahre lang unverändert geblieben
  • Sie sind nicht schwanger und stillen auch nicht
  • Sie haben keine Zweifel bezüglich der Behandlung
     

Wie läuft eine Linsenimplantation ab?
Die Operation der Augen kann ambulant oder stationär erfolgen, dauert etwa 45 Minuten und wird im Operationssaal unter dem Mikroskop durchgeführt. Für die Operation wird das Auge mit Tropfen betäubt, weiters erhalten Sie ein leichtes Beruhigungsmittel und eine Schmerztablette - der Eingriff ist so im Regelfall weitgehend schmerzlos.

Um die künstliche Linse ins Auge einsetzen zu können, ist ein sehr kleiner Schnitt (ca. 5mm) am Hornhautrand erforderlich. Anschließend wird die Kunstlinse zusätzlich zur natürlichen Augenlinse ins Auge eingesetzt. Danach wird die kleine Wunde mit hauchdünnen Fäden verschlossen.
Üblicherweise werden nicht beide Augen am gleichen Tag operiert. Die Operation des zweiten Auges erfolgt einige Tage nach dem ersten Eingriff.

Nach dem Eingriff muss das operierte Auge während der ersten Wochen mit Augentropfen eingetropft werden. Das normale Sehvermögen stellt sich einige Tage nach der Operation ein.

Vor dem Eingriff kläre ich Sie umfassend über die einzelnen Operationsschritte und die Nachsorge auf. Das Ergebnis und der Heilungsverlauf werden im Rahmen von Nachkontrollen in der Ordination überprüft.

Können die Artisanlinsen auf Dauer im Auge verbleiben?
Das Material der Artisanlinse ist seit über 50 Jahren als Implantat im menschlichen Auge verwendet worden, weshalb eine gewisse Garantie gegeben ist. Die Artisanlinse kann deshalb erfahrungsgemäß lebenslang im Auge bleiben.

 

  • Vorderkammer-Linse

Die Implantation einer Vorderkammer-Linse statt der natürlichen Linse ist ein bekanntes Operationsverfahren und wurde früher sehr oft eingesetzt. Die zusätzliche Implantation einer Vorderkammer-Linse zu Ihrer eigenen Linse wurde durch hervorragende technische Weiterentwicklungen ermöglicht. Nach der Eröffnung des Auges wird die Linse zwischen Regenbogenhaut und Hornhautrückfläche eingeführt und steht ohne weitere Fixierung im Kammerwinkel fest.
 

  • ICL oder ähnliche Systeme

Die sogenannte implantierbare Kontaktlinse stellt eine weitere Alternative bei hohen Fehlsichtigkeiten dar. Diese spezielle Kunstlinse wird in das Innere des Auges zwischen die Regenbogenhaut und die Augenlinse in die so genannte Hinterkammer eingesetzt. Diese Linse liegt also im Gegensatz zu den beiden oben erwähnten Linsen hinter der Iris. Auch diese Linse wurde technisch weiterentwickelt. Ältere Linsentypen werden heutzutage nicht mehr implantiert.

 

Bei Fragen zu den restlichen Operationen sind das Team meiner Ordination und ich gerne persönlich für Sie da.

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